DDR Porsche – „Lindner Coupé“ – rollt wieder

Seit 12. Mai kann man einen der insgesamt 13 DDR-Porsche-Nachbauten aus den 50-er Jahren im fahr(T)raum Mattsee besichtigen.

Die Zwillingsbrüder Reimann erfüllten sich in den 1950ern ihren Traum vom Porsche in Eigenregie. Aus der Bodenplatte eines alten Kübelwagens, diversen Motorteilen aus Hinterhöfen und einer von der Lindner-Werkstatt bei Dresden gebauten Karosserie aus Holz schraubten sie heimlich ihren Sportwagen zusammen. Mit dem bis zu 130 km/h schnellen Gefährt – ausgestattet mit falschen Zollkennzeichen – fuhren sie bis Rom und Paris. In Stuttgart spendierte Ferry Porsche zusätzliche Teile, um den 1100er-Käfer-Motor in ein 356er-Triebwerk umzubauen.

1961 landeten die Brüder im Berliner Stasi-Knast. Nach ihrer Heimkehr war der Porsche weg.

Aufgetaucht ist der Porsche wieder bei Buchautor und Hobbyschrauber Alexander Fritz aus Wien, der ihn sich 2011 „aus Versehen“ in schrottreifem Zustand kaufte. Er forschte nach der Herkunft des Wagens und restaurierte ihn schließlich gemeinsam mit den Reimann-Brüdern. Das „Lindner Coupé“ rollt nun wieder im fahr(T)raum Mattsee.

Die Sonderschau läuft noch bis 30. September 2017.