Austro-Daimler Maja 28/32 feiert 110. Geburtstag
110 Jahre sind vergangen seit Ferdinand Porsche den ersten rein benzinbetriebenen Wagen für Austro-Daimler entwickelt hat – den AD Maja 28/32.
Im September 1906 holte Emil Jellinek, Leiter der Firma Austro-Daimler, Ferdinand Porsche als neuen Entwicklungschef und technischen Direktor zur Konstruktion des AD Maja zu Daimler nach Wiener-Neustadt. Bereits ein halbes Jahr später, am 28. Februar 1907, wurde das erste Exemplar mit dem einzigartigen Eichenlaub-Wappen auf den Zylinderblöcken auf der Wiener Automobil-Ausstellung präsentiert. Erzherzog Leopold Salvator, ein Vetter des Kaisers und Verantwortlicher für die Motorisierung des kaiserlichen Heeres von Österreich-Ungarn, zeigte sich bereits auf der Ausstellung sehr interessiert. 1908 übernahm er den Maja 28/32, der für ihn noch mit einer prächtigen Stadtwagen-Karosserie des Kutschenbauers Cerny ausgestattet wurde.
Bei dem 4-gängigen Benzinmotor-Wagen (4,5-Liter-Motor) wurden die Hinterräder noch über Ketten vom Getriebe angetrieben. Wie damals üblich befand sich das Lenkrad sowie die imposante Ballhupe auf der rechten Seite, die Reserveräder und das Gepäck wurden auf dem Dach transportiert. Durch geschliffenes Glas wirkte das Fahrgastabteil mit dem Klappsitz in der Mitte noch eleganter.
Besonders die technischen Neuheiten des Maja sorgten für Aufsehen: Abreißzündung mit Bosch-Magnet, Zweikolben-Ölpumpe, Wabenkühler, Seitenventilmotor mit mechanisch gesteuerten Ein- und Auslassventilen, Getriebe nach dem Erfinder Diamant. Letzteres gefiel besonders aufgrund des kleinen Schalthebels in der Mitte des Lenkrads, musste aber leider nach kurzer Zeit wegen aufwändiger Reparaturen und Ersatzleistungen durch ein konventionelles Getriebe ersetzt werden.
Wie kam es eigentlich zur Namensgebung? Der Name Maja hat einen persönlichen Hintergrund: Jellinek benannte die neue Automarke, wie schon die Marke Mercedes, nach einer seiner Töchter.
Zu besichtigen ist der originale Maja von 1908 im fahr(T)raum Mattsee.
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