Austro Daimler Alpenwagen Bj. 1911 jetzt im fahr(T)raum
Der letzte überlebende AD 9/27 Alpenwagen steht in Mattsee
In den Ferdinand Porsche Erlebniswelten fahr(T)raum Mattsee/Salzburg ist aktuell ein AD 9/27 HP Alpenwagen ausgestellt. Dieser Sportwagen – eine gelungene Weiterentwicklung des AD 20 HP – ist der einzig überlebende Wagen dieser Type; ein weiterer wurde bei einem Brand zerstört.
Im Herbst 1910 stellte Austro Daimler unter der technischen Leitung von Ferdinand Porsche den Alpenwagen fertig. Er wies im Gegensatz zu seinem Vorgänger folgende technische Details auf: Größere Ventile, kürzerer Einlasskanal, leichtere Pleuelstangen und Kolben, einen optimierten Auslasskanal, ein perfekt balanciertes Schwungrad mit Wuchtmaschine.
Der Alpenwagen wurde von 1911 bis 1922 erzeugt, 1918 erfolgte eine umfangreiche Modifikation zum AD 25 HP. Es gibt keine Aufzeichnungen, wie viele Alpenwagen insgesamt gebaut wurden, schätzungsweise geht man von 100 bis 200 Stück aus. Die Oldtimer-Ausstellung im fahr(T)raum zeigt nun das letzte Modell, das heute noch existiert. Der ausgestellte Alpenwagen wurde unter der Leitung von Ernst Piëch komplett neu aufgebaut und präsentiert sich nun in neuwertigem Zustand.
Der Erfolg des Alpenwagen zeigte sich bereits 1911, als er bei der Internationalen Non Stop-Alpenfahrt debütierte. Diese galt damals als die schwerste, bedeutendste und Publicity-trächtigste Prüfungsfahrt für Tourenwagen. Die Alpenfahrt wurde jährlich von 1910 bis 1914 vom K.K. Österreichischen Automobilclub veranstaltet.
Bei der Fahrt 1911 gab es vier Non Stop-Etappen über insgesamt 1424 km und sechs Pässe. Die Tourenwagen mussten vier Tage hintereinander ununterbrochen in Betrieb sein – das ist sogar für heutige Rahmenbedingungen unglaublich. Die erste Etappe ging 315 km von Wien nach Aussee. Die zweite Etappe von Aussee nach Triest (404 km). Die dritte Etappe umfasste 303 km von Triest nach Klagenfurt. Und die vierte und letzte Etappe von Klagenfurt nach Wien zurück 404 km. Die gesamte Fahrt über durfte der Motor nie aussetzen, sonst gab es Strafpunkte. Das Austro Daimler-Werksteam mit den Piloten Ferdinand Porsche, Eduard Fischer und Heinrich Graf Schönfeld absolvierte die ganze Fahrt punktelos und holte die große goldene Medaille.
Quellen
Bildnachweis
Foto Alpenwagen © Taro Ebihara
Das könnte Sie auch interessieren:
Ferdinand Porsche bei Austro-Daimler – Karriere-Highlights
/in Aktuelles, Geschichte, Lebensstationen, Rennautos, Sonstige FahrzeugeNach dem Weggang Paul Daimlers aus den Austro-Daimler Werken in Wiener Neustadt 1905 – er ersetzte Wilhelm Maybach als Leiter des Konstruktionsbüros in Stuttgart, beteiligte sich der Diplomat und Geschäftsmann Emil Jellinek an dem Unternehmen. Er verwandelte die aus seiner Ansicht nach „veralteten“ Werke in eine moderne Automobilfabrik und holte sich einen brillanten jungen Ingenieur […]
Auto Union Typ C – erfolgreichster deutscher Grand Prix Rennwagen 1936!
/in Aktuelles, Geschichte, Motoren, RennautosDer Auto Union Typ C war 1936 der erfolgreichste deutsche Grand-Prix-Rennwagen. Er gewann drei von fünf Großen Preisen, die Hälfte der Rundstreckenrennen und alle Bergrennen mit Auto-Union-Beteiligung. Darüber hinaus wurden mit dem Typ C über dreißig Weltrekorde aufgestellt. Um wegen der begrenzten Mittel das finanzielle Risiko für sein eigenes Konstruktionsbüro gering zu halten, gründete Porsche […]
NEU im fahr(T)raum: Steyr Typ 30 Cabriolet (Bj. 1931)
/in Aktuelles, Geschichte, Sonstige FahrzeugeFerdinand Porsche, der als Pionier des Automobilbaus in die Geschichte einging, entwickelte 1929 nach seiner Laufbahn als Technischer Direktor bei Austro-Daimler (1906-1923) für die Steyr-Werke einen Wagen für die obere Mittelklasse. Er überarbeitete, wie von Steyr beauftragt, den Steyr Typ XX sehr vorteilhaft und schuf ein weitgehend neues Modell – den Typ XXX (bzw. 30). […]