Automobilwerbung der 20er und 30er Jahre
Wie wurden Automobile in den 20er und 30er Jahren beworben? Wie wurde die Gesellschaft auf neue Errungenschaften der Automobilbranche und die Marken dahinter aufmerksam gemacht und zum Kaufen bewegt?
In den Ferdinand Porsche Erlebniswelten beantwortet eine Sonderausstellung diese Fragen und liefert Einblicke in die ersten Werbesujets, ihre Macher und die Medien, die für die Bewerbung genutzt wurden. Das Thema Werbung und Grafik der 1920er und 1930er Jahre wird im gesamten Ausstellungsbereich des Oldtimer Museums fahr(T)raum Mattsee bei Salzburg beleuchtet.
Mit dem Industriezeitalter entwickelte sich auch die Werbegrafik
In der Sparte Automobile waren die Sujets zunächst sehr textlastig. Es wurden langatmige Beschreibungen zur Zuverlässigkeit der Automobile gegeben, Farben und Markenbilder standen noch im Hintergrund und waren oft nicht einheitlich. In den 20er Jahren legten dann drei Grafiker die Basis für die Gestaltung von Plakaten: Lucian Bernhard, renommierter Plakatkünstler aus Berlin, der u.a. für Bosch Sujets entwarf. Sein Motto: Prägnanz durch Abbildung des Produkts und des Markennamens. Ludwig Hohlwein, der auf seinen Plakaten über flächige Bilder Emotionen und Image vermittelte, beispielsweise für Mercedes. Und Julius Klinger aus Wien, dessen ebenfalls illustrative Plakate sich durch Humor auszeichneten. Die Logos und Schriftzüge dieser drei Koryphäen wurden bis heute oft kaum verändert.
Automobilwerbung im Ersten Weltrieg
In den Jahren des Ersten Weltkrieges begann die Massenfertigung von Automobilen und die Reklame dafür zielte vorwiegend auf ihre Überlegenheit im Kriegseinsatz. Die Annoncen und Plakate zeigten auch stolze, uniformierte Offiziere und bewarben oft gleichzeitig die Produktion von Flugmotoren.
Das Goldene Zeitalter der Automobilwerbung
In der Zwischenkriegszeit folgte das Goldene Zeitalter. Das Auto war in der Mitte der Gesellschaft angelangt. Die Werbung drehte sich nun um die Etablierung von Marken, nicht mehr um technische Vorzüge. Künstlerische Bewegungen wurden in den Sujets aufgegriffen – von Kubismus über Art Déco und Futurismus bis hin zur Moderne. Der Wettbewerb zwischen Automobilherstellern und die kunstvolle, zum Träumen einladende Werbung erreichten ihren Höhepunkt. Dieser endete mit der Wirtschaftskrise 1928/1929 und der Zeit des Nationalsozialismus.
Werbegrafiken bei Autro-Daimler
Bei Austro-Daimler machte sich besonders folgender Grafiker einen Namen: „F. Zwickl“. Über seine Person ist wenig bekannt, darum hat sich das fahr(T)raum-Team auf die Suche nach Informationen über diesen kreativen Geist gemacht. Sehen Sie selbst die Ergebnisse dieser Suche in der Oldtimer-Ausstellung fahr(T)raum!
Die Sonderausstellung ist im gesamten Ausstellungsbereich der Ferdinand Porsche Erlebniswelten fahr(T)raum in Mattsee das ganze Jahr über ,täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr, zu besichtigen. Mit weiteren Informationen, Grafiken und Werbesujets der Automobilwerbung in den 20er und 30er Jahren.
Quellen
Sonderausstellung über Automobilwerbung im Oldtimer und Automobil-Museum Ferdinand Porsche Erlebniswelten fahr(T)raum in Mattsee.
Bildnachweis
fahr(T)raum Archiv
Bild 1 Audi Werbung um 1913.
Bild 2 „Allgemeinen Automobilzeitung“ , 1900 Band I.
Bild 2 Austro Daimler Werbung um 1920
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