Otto Mathé Sonderausstellung – Porsche Typ 64
Der Gedanke, auch einen schnellen Volkswagen zu bauen, wurde von Porsche 1937 geboren. Prof. Porsche regte bei mehreren Gesprächen mit der Deutschen Arbeitsfront an, doch eine sportliche Version des KdF-Wagens, den Typ 64, zu erstellen. Der Plan wurde mit der Erklärung „…ein Sportwagen sei kein Wagen für das Volk“ abgelehnt. Trotzdem entstanden im September 1938 erste Zeichnungen eines aerodynamischen Sportwagens. Alle Pläne schienen für die Schublade gemacht bis eine Motorsportveranstaltung für einen neuen Auftrieb sorgte. Im Frühjahr 1939 plante das nationalsozialistische Kraftfahrer-Korps (NSKK) ein spektakuläres Rennen mit entsprechendem Aufwand und Einsatz. Startpunkt sollte Berlin sein und von hier wollte man die Rennwagen auf der Autobahn bis München eilen lassen. Weiter sollte es dann durch den schmalen Tiroler Teil in Österreich zum Brenner und nach Italien gehen, wo über jeweils gesperrte Landstraßen das Ziel Rom erreicht werden sollte. Der serienmäßige KdF-Wagen mit 24 PS aus 985 ccm hätte sich kaum dafür geeignet. So argumentierte Porsche, aus Basis des KdF-Wagens eine für den Renneinsatz geeignete Sonderanfertigung zu entwickeln. Überzeugt von dieser Idee, platzierte Hühnlein bei Porsche einen Antrag über die Entwicklung und Bau drei spezieller Sportcoupes. Die VW-Bodenplatte, einschließlich den Radaufhängungen wurde komplett abgeändert bzw. neu konstruiert. Größere Ventile, Doppelvergaser und eine höhere Kompression steigerten die Motorleistung auf über 50 PS. Die drei bis August 1939 in Zuffenhausen bei Porsche zusammengebauten Autos wogen 545 Kg und erreichten 150 km/h. Als im September der Krieg begonnen hatte, war klar, dass das geplante Rennen nicht stattfinden konnte. Von den drei gebauten Wagen überstand nur Prof. Porsches Fahrzeug die Kriegswirren. Es wurde mit einem Porsche Schriftzug versehen und 1946 in Gmünd als erster „Porsche“ auf Dr. Ing. h.c. F. Porsche angemeldet.
Im Juni 1949 kaufte der Innsbrucker Rennfahrer Otto Mathé den Sportwagen direkt von Porsche. Mathé baute ihn auf Rechtslenkung um, und gewann zwischen 1949 und 1952 zahlreiche nationale und internationale Straßenrennen, darunter die Österreichische Alpenfahrt, die Straßenrennen von Korneuburg, Linz, Krems und Innsbruck sowie den Staatsmeistertitel 1952. Zuletzt fuhr Otto Mathé den Berlin-Rom-Wagen 1982 in Laguna Seca anlässlich eines Porsche-Treffens.
Heute befindet sich der Porsche Typ 64, der als Ur-Porsche gilt, in Besitz der Gesellschaft der Freunde historischer Automobile.
Die Otto Mathé Sonderausstellung mit der Präsentation des Porsche Typ 64 ist von 24.01. bis 01.03.2015 in der Ferdinand Porsche Erlebniswelt fahr(T)raum zu sehen.
Alle ausgestellten Fotografien können zugunsten der »Rollschnecken«, dem Förderverein der Sonderschule für körperbehinderte Kinder, erworben werden.
Foto: Wolfgang Blaube
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